Im Mai 1988 erschütterte eine Todesnachricht die Vereinsmitglieder und alle Freunde der Heimatgeschichte:
Herr Dr. med. Wolfgang Walz verstarb am 24. Mai 1988 nach kurzem Aufenthalt im Kreiskrankenhaus Heidenheim. Mit ihm hat der Heimat- und Altertumsverein seinen langjährigen Vorsitzenden und einen engagierten Förderer der Heimatforschung in Stadt und Kreis Heidenheim verloren.
Dr. Wolfgang Walz war am 24. März 1921 in Stuttgart geboren worden. Nach Schulbesuch und Kriegsdienst studierte er Medizin und war ab 1946 als Assistenzarzt, später als Ober- und Chefarzt der Gynäkologischen Abteilung im Kreiskrankenhaus Heidenheim tätig. Seit 1969 betrieb er eine freiberufliche frauenärztliche Praxis und ein histologisches Laboratorium.
Als Sohn von Dr. Werner Walz war er von Jugend auf mit der Heimat- und Altertumsforschung im Heidenheimer Raum vertraut. Nach dessen Tod 1962 wurde er 2. Vorsitzender, ab 1974 1. Vorsitzender des Heimat- und Altertumsvereins Heidenheim. 1986 schied er aus gesundheitlichen Gründen aus seinem Amt, blieb aber weiterhin aus ganzem Herzen mit dem Verein verbunden, dessen Ehrenmitgliedschaft ihm am 12. März 1986 verliehen wurde. Während seiner Amtszeit waren ihm die Betreuung und Weiterentwicklung des Museums Schloß Hellenstein ein ebenso wichtiges Anliegen wie die Durchführung von vielen interessanten Vereins-Exkursionen, die ein lebhaftes Echo fanden.
Seit 1972 hat er als sachkundiger Einwohner im Kulturausschuß der Stadt Heidenheim mitgewirkt. Unermüdlich setzte er sich für die Belange der Denkmalpflege und Heimatforschung ein. Bleibende Verdienste hat er sich durch seinen Einsatz für die Erhaltung des „Türmle“, für die Gründung des „Museums im Römerbad“ und für die grundlegende Renovierung des Fruchtkastens auf Schloß Hellenstein erworben. Auch für die Einrichtung des „Museums für Kutschen, Chaisen, Karren“ im Fruchtkasten ist er ein engagierter Vorkämpfer gewesen. Für seine Verdienste wurde ihm am 7. Mai 1986 die Bürgermedaille der Stadt Heidenheim verliehen.
Dr. Wolfgang Walz wird nicht nur wegen seines jahrzehntelangen Engagements für unsere Heimat, sondern auch wegen seiner menschlichen Qualitäten, seines Humors und seiner Liebenswürdigkeit unvergessen bleiben.
Seine Verbundenheit mit dem Heimat- und Altertumsverein reicht über den Tod hinaus. Statt Blumen zur Beerdigung erbat er Spenden zugunsten des Vereins. Seiner Beliebtheit entsprechend ist eine stattliche Summe gespendet worden, die in seinem Sinn Verwendung finden wird.

Dr. Wolfgang Hellwig
Vorsitzender des Heimat- und Altertumsvereins
Heidenheim e.V.