"Es sei jetzt gewiss, dass kein Gott ist." Legitimationskrise der Landesherren, säkular-atheistische Tendenzen und protestantische Kirchenzucht im Gefolge des Dreißigjährigen Krieges

Wann:
Dienstag 31. Mai 2022,
19:30 Uhr

Was:
2022, Lichtbildervortrag

Wo:
Die Forschung ist sich einig, dass der Dreißigjährige Krieg neben den fatalen demographischen und materiellen Folgen auch gravierende Auswirkungen auf das komplexe Gefüge von Religion, Politik und kollektivem Empfinden hatte.

Wer:
Prof. Dr. Gerhard Fritz, Schwäbisch Gmünd


Georg Schmidt hat in seinem Buch „Die Reiter der Apokalypse“ 2018 deutlich gemacht, dass der Krieg die „irdische Allzuständigkeit“ Gottes grundlegend erschütterte. Zwar war 1648 noch Jahrzehnte von der Aufklärung entfernt; aber die partielle Delegitimierung der Religion und damit der mit der Religion eng verflochtenen, auf dem Gottesgnadentum beruhenden politischen Systeme schuf doch eine wichtige, bislang wenig beachtete Voraussetzung für ein grundsätzlich weltliches Weltverständnis.